Wie Sie als E-Commerce-Unternehmen, die Krise in den Lebenshaltungskosten überstehen können
Die durch die Inflation und steigenden Energiekosten verursachte Lebenshaltungskostenkrise bereitet sowohl den Haushalten als auch den Unternehmen weiterhin große Sorgen.Trotz dieser Herausforderung steigen die E-Commerce-Umsätze weiter an.
Eine von McKinsey im Oktober 2022 in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich durchgeführte Umfrage hat gezeigt, dass für 58 % der europäischen Verbraucher steigende Preise die größte Sorge darstellen.
Trotz dieser Herausforderung steigen die E-Commerce-Umsätze - wenn auch langsam - weiter an, und laut einer Studie des deutschen Marktforschungsinstituts Opinium aus dem Jahr 2022 beabsichtigen 25 % der Befragten, in den nächsten Jahren weiterhin verstärkt online einzukaufen
Die wichtigsten Herausforderungen für den digitalen Handel
Im Vergleich zur Vor-Krisenzeit spielen Kriterien wie Produktverfügbarkeit, günstigere Lieferkosten, günstige Preise und Rabattaktionen im E-Commerce eine wesentlich größere, wenn nicht sogar entscheidende Rolle. Zudem sind die Logistikketten, die früher als selbstverständlich galten, nicht mehr zuverlässig. Daher müssen oftmals kostenintensive Alternativen gefunden werden, um die kontinuierliche Lieferung von Waren zu gewährleisten.
Als Beispiel sei hier ein Digital-Commerce-Unternehmen angeführt, das im B2B-Bereich mit elektronischen Bauteilen handelt. Erfolgskriterien für dieses Unternehmen sind die „Auffindbarkeit" von Bauteilen auf der Website sowie die Verfügbarkeit der Bauteile innerhalb kurzer Lieferzeiten. Wenn ein solches Unternehmen diese Anforderungen erfolgreich erfüllen kann, ist es der Konkurrenz einen Schritt voraus.
Viele Komponenten werden heute aus China oder anderen asiatischen Ländern geliefert. Gerade auch Russland spielte bis zum Ausbruch des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 für viele Unternehmen eine wichtige Rolle in der Logistik- und den Lieferketten. Doch damit ist es jetzt vorbei, und es müssen zuverlässige Alternativen geschaffen werden.
Darüber hinaus steht die dynamische Preisgestaltung, bei der die Preise für Waren oder Dienstleistungen flexibel an die jeweilige Marktnachfrage angepasst werden, ebenfalls vor Herausforderungen, da sie von der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energiepreisen abhängt. Die Preisgestaltung erweist sich auch aufgrund der unterschiedlichen Inflationsraten in den einzelnen Ländern als schwierig. Infolgedessen stehen die Marken unter Druck. Apple zum Beispiel hat die Preise für seine neueste Hardware in Europa im Vergleich zum US-Markt drastisch erhöht.
User Experience ist wichtiger denn je
User Experience (UX) ist der Schlüssel, um Ihre Kunden in diesen schwierigen Zeiten nach ihren Bedürfnissen zu bedienen. Daher ist es wichtig, ihre Bedürfnisse in dieser neuen Situation zu kennen und zu adressieren.
Angesichts der Tatsache, dass Preise, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, ist es entscheidend, dass die Nutzer genau das finden, was sie suchen, und zwar auf die bequemste und schnellste Weise.
Ein direkter Zugang zu Produkten und zugehörigen Informationen ist daher ein Muss. Dies beinhaltet die Bereitstellung von:
- Genauen und vollständigen Produktinformationen.
- Zugehörige Informationen wie Lieferzeiten und -optionen, Preise. Und dies gilt sowohl für B2C- als auch für B2B-Unternehmen.
- Leistungsstarke Suchoptionen wie Konfigurations-Tools, Filter und einfache Textsuchen, die so optimiert sind, dass sie möglichst genaue Suchergebnisse liefern.
Service-driven Technologie
Wenn Sie sich für eine flexible, serviceorientierte Architektur entscheiden, kann Ihre Commerce-Plattform alle erforderlichen Informationen und Daten dem User zur Verfügung stellen.
Die optimale Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) hilft Ihnen, Ihre Liefer- und Versorgungsketten dynamisch anzupassen. So erhalten Sie Produktverfügbarkeit und Lieferoptionen, die in Echtzeit überprüft werden können, sowie marktadäquate Preise. Sie sind somit in der Lage, Ihre Preise dynamisch anzupassen.
Produktverfügbarkeit, Relevanz und Preis sind für B2B- und B2C-Online-Geschäfte im Moment das A und O.
Wenn Sie also die relevanten Produktdatenquellen miteinander verbinden und nahtlos in Ihre Digital-Commerce-Plattform integrieren können, profitieren Ihre Kunden von der Vollständigkeit der Informationen.
Darüber hinaus erhalten Sie durch das Sammeln von Daten über das Verhalten Ihrer Kunden Einblicke in die Art von Produkten, Dienstleistungen und Angeboten, die sie in ihrer persönlichen Customer Journey am meisten wünschen.
Kombiniert man dies mit Kundendaten, die sich auf die Kaufhistorie der Verbraucher beziehen, kann man typische Kundenpräferenzmuster erkennen. KI kann diese Muster nutzen und Ihnen dabei helfen, mehr über die Bedürfnisse Ihrer Kunden und die Art der Angebote zu erfahren, an denen sie gerade interessiert sind.
Dasselbe Prinzip lässt sich anwenden, wenn Ihr Unternehmen mit Einzelhändlern zusammenarbeitet. Die betreffenden Marken können Ihnen aktuelle Informationen über Preise und Verfügbarkeit zur Verfügung stellen, idealerweise über Datendienste, so dass Sie Zugang zu den neuesten Informationen über die Produktionsverfügbarkeit und vieles mehr haben.
Und durch die Nutzung aggregierter Daten, die alle Informationen enthalten, die Nutzer über die verschiedenen Logistikdienstleister wissen müssen, können Sie Ihren Kunden die besten und effizientesten Lieferoptionen anbieten.
Flexible Software-Architektur
Die Voraussetzung dafür ist die Auswahl geeigneter Softwarelösungen für eine integrierte digitale Architektur. Wichtige Komponenten dabei sind:
- eine Produktinformationsmanagement (PIM)-Lösung, die Ihnen alle Ihre Produktdaten über alle Kanäle hinweg zur Verfügung stellt.
- Ein Order Management System (OMS), das den Lebenszyklus Ihrer Bestellungen optimiert.
- Leistungsstarke Suchwerkzeuge, die sich auf relevante Suchdetails konzentrieren und es Ihnen ermöglichen, aus dem Suchverhalten der Nutzer zu lernen.
- Ein Customer Relationship Management (CRM)- System und eine Marketing-Automatisierungslösung, mit der Sie kundenorientierte Angebote und Kampagnen erstellen können.
- Eine Plattform für Kundendaten (CDP), die alle Ihre Datenquellen zusammenführt und Kundenprofile in konsolidierter und strukturierter Form über alle Berührungspunkte und Kanäle hinweg verfügbar macht.
Wichtig ist, dass Sie eine flexible Softwarearchitektur wählen, die die besten Lösungen zusammenführt. Dabei geht es nicht nur um eine Headless-Lösung, bei der das Front-End (Head) über Application Programming Interfaces (APIs) von den Back-End-Commerce-Funktionen entkoppelt wurde. Was Sie in Betracht ziehen sollten, ist ein Composable oder MACH-Architekturansatz. MACH steht für Microservices, API-first, Cloud-native und Headless. Die MACH-Architektur ist ein Zusammenschluss von Softwarelösungen, der einer Best-of-Breed-Strategie folgt. Bei richtiger Planung und Gestaltung, entsprechend Ihrem Geschäftsmodell und Ihrer Strategie, ist MACH ein zukunftssicherer Ansatz für individuelle Kundenbedürfnisse, ohne restriktiv zu sein.
Fazit
Wie man so schön sagt: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Die Etablierung einer Lösung für Ihr E-Commerce-Business in dieser herausfordernden Zeit ist ein schrittweiser Prozess und sollte auf dem Stand Ihrer bestehenden Lösung, Ihrem Budget und Ihren branchenspezifischen Anforderungen basieren. Die Lösung sollte eine konzeptionell und technologisch aufeinander abgestimmte Kombination aus UX- und Technologieaspekten sein.Ich empfehle Ihnen, zunächst die vorrangigen Bedürfnisse Ihrer Nutzer in der aktuellen Wirtschaftslage zu ermitteln und die Ergebnisse als Leitfaden für Ihre Lösungs-Entscheidung zu verwenden.
Unsere Experten können Sie bei jedem Schritt auf diesem Weg unterstützen, von der Business-Strategie über die UX bis zur Technologie, damit Sie die richtige Lösung für Ihr digitales Handelsgeschäft entwickeln können.
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