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Die Custom-Code-Falle im E-Commerce

Wenn individuelle Prozesse zur Belastung werden, ist es an der Zeit umzudenken. Dieser Artikel befasst sich mit der Frage der Effizienz von individuellem Code. Erfahren Sie, was unter der Custom-Code-Falle zu verstehen ist und warum ein Paradigmenwechsel der Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg sein kann. 

Warum individuelle Prozesse teuer und träge sind und wie es besser geht

In vielen B2B-Unternehmen, beispielsweise im Maschinenbau, in der Prozessindustrie und bei Lebensmittelherstellern, ist die Realität im digitalen Vertrieb teilweise ernüchternd. Es gibt unzählige Applikationen und Schnittstellen, die einen Performance-Boost mit sich bringen sollen. Doch die Prozesse sind oft fragmentiert und träge. Die Systeme arbeiten häufig zu isoliert voneinander. Es fehlt ein übergreifender Informationsfluss beziehungsweise der richtige Blick auf die Prozesse. Denn E-Commerce ist kein geschlossenes Silo, sondern ein dynamisches Zusammenspiel verschiedenster Abläufe, die miteinander harmonieren müssen.

Warum individueller Code heute oft zum Problem wird

In der Praxis greifen viele Unternehmen zu individuellem Code, um spezifische Anforderungen an Prozesse entlang der Customer Journey zu erfüllen. Neue Freigabeworkflows, abweichende Preislogiken, regionale Marketing-Kampagnen oder individuelle Kundenprozesse: All das wird oft direkt ins bestehende Commerce-System hineinprogrammiert. Die Folge sind über Jahre gewachsene Systemlandschaften mit immer mehr Abhängigkeiten, Intransparenz und einem enormen Wartungsaufwand.

Custom Code schafft zwar kurzfristige Lösungen. Langfristig jedoch zementiert er Prozesse, die sich nicht mehr flexibel anpassen lassen. Jede Änderung, sei sie strategisch, rechtlich oder operativ motiviert, zieht Entwicklungsaufwand nach sich. Das verlangsamt die Time-to-Market, erhöht die Fehleranfälligkeit und bindet Ressourcen, die anderswo gebraucht würden.

Welche Bereiche besonders betroffen sind

Von dem Problem des wachsenden Custom Codes sind nahezu alle Bereiche eines Unternehmens betroffen:

  • IT: 
    Sie muss neue Anforderungen mit individuellem Code umsetzen, Altlasten pflegen und Schnittstellen managen. Mit jedem neuen Prozess entsteht hier neuer Aufwand.
  • Vertrieb: 
    Die Sales-Kolleg*innen können Prozesse nicht eigenständig anpassen und sind bei Wünschen nach neuen Funktionen auf IT-Unterstützung angewiesen.
  • Marketing: 
    Die Kolleg*innen im Marketing können neue Kampagnen oft nur eingeschränkt, stark verspätet oder gar nicht ausspielen, weil das System nicht flexibel genug ist und jeder neue Prozess mit nachrangiger Priorität behandelt wird.
  • After Sales: 
    Dieser Service häufig manuell arbeiten, weil automatisierte Abläufe fehlen oder nicht angepasst werden können.
  • Einkauf: 
    Der Einkauf ist gezwungen, individuelle Beschaffungsprozesse manuell zu bewältigen, da zentrale Automatisierungen fehlen.
  • Versand und Fulfillment: 
    Der Versand kann nicht flexibel auf besondere Anforderungen reagieren, da Standardprozesse nur schwer anzupassen sind.

Gerade in einem komplexen B2B-Umfeld, in dem die Anforderungen an individuelle Kunden- und Kaufprozesse oft sehr komplex sind, ist diese mangelnde Flexibilität in gängigen Shopsystemen langfristig ein Wettbewerbsnachteil.

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Perspektivwechsel: Neue Prozesse als eigenständige Ebene verstehen

Ein vielversprechender Weg aus der Custom-Code-Falle ist ein Paradigmenwechsel. Neue Prozesse sollten nicht mehr direkt im Commerce-System selbst abgebildet werden, sondern als eigenständige, darüberliegende Ebene verstanden werden. Eine Art Orchestrierungsschicht, die Prozesse modelliert, verknüpft und steuert – unabhängig vom darunterliegenden System.

Ein Beispiel für diese Herangehensweise ist die Orchestration Engine von Emporix. Sie legt sich wie ein Layer über bestehende Systeme und erlaubt es, Workflows per Drag & Drop zu modellieren und zu automatisieren. Dabei lassen sich individuelle Trigger definieren, externe Systeme einbinden und Prozesse flexibel anpassen. Das funktioniert ganz ohne direkten Eingriff in den Quellcode. So entsteht eine agile Prozessarchitektur, die unabhängig vom Commerce-System funktioniert und sich jederzeit flexibel und schnell anpassen lässt.

Ausblick: Weg von der Programmierung, hin zur Orchestrierung

Anstatt jedes Problem mit individuellem Code zu lösen, sollten Unternehmen auf konfigurierbare Prozesslogiken setzen. Systeme wie die Orchestration Engine von Emporix ermöglichen genau das, ohne dass Sie gleich das Shopsystem austauschen müssen. Sie entkoppeln Prozesse vom Systemkern, ermöglichen No-Code- und Low-Code-Ansätze und machen Unternehmen dadurch unabhängiger von einzelnen Technologien.

Das Ergebnis ist nicht nur mehr Geschwindigkeit und Flexibilität. Es bedeutet auch: bessere Skalierbarkeit, höhere Qualität in der Customer Experience und eine langfristig wartbare Systemarchitektur.

Fazit

Wer den E-Commerce als harmonisches Zusammenspiel von Prozessen versteht, sollte die einzelnen Prozesse auch entsprechend behandeln: Als eigenständige, steuerbare Einheiten. So entsteht Beweglichkeit, wo heute noch Blockaden den Fortschritt hemmen. Genau an dieser Stelle kann eine Orchestration Engine den entscheidenden Unterschied machen. Sprechen Sie gerne mit uns über die Weiterentwicklung Ihres eigenen Commerce-Projekts. Unsere Consultants entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Plan zur Orchestrierung Ihrer Prozesse.

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